Ein Ort der Würde: Seniorenzentrum für Witwen in Mukoma

Die Witwen aus Mukoma im Südwesten Ruandas gehören zu den Überlebenden des Genozids an den Tutsi von 1994, einer grausamen Zeit, die unermessliches Leid hinterlassen hat. Besonders hart traf es die Frauen, deren Ehemänner und Söhne vor ihren Augen ermordet wurden. Viele von ihnen erlitten zusätzlich körperliche und seelische Gewalt, wurden vergewaltigt und mit HIV/Aids infiziert.

In den vergangenen Jahren hat unser Verein diesen mutigen Frauen durch Seelsorge, Traumatherapie und Projekte zur Armutsbekämpfung zur Seite gestanden. Doch das Alter bringt neue Herausforderungen: Viele der Witwen sind inzwischen schwer krank, leben allein und können weder ihre Hütten instand halten noch für sich selbst sorgen. Ihre Isolation und Einsamkeit belasten sie zutiefst, und unsere größte Sorge ist, dass sie ihren Lebensabend ohne die notwendige Pflege und menschliche Nähe verbringen müssen.

Ein Zuhause für Frieden und Gemeinschaft

Um diesen Frauen ein würdevolles Altern zu ermöglichen, hat unser Verein gemeinsam mit unserem Partner Iriba Shalom Rwanda ein neues Herzensprojekt gestartet: den Bau eines Seniorenzentrums in Mukoma. Dieser Ort soll mehr sein als ein Pflegeheim – er soll den Witwen ein Zuhause bieten, in dem sie Frieden, Geborgenheit und die Unterstützung finden, die sie verdienen.

Dank einer großzügigen Spende konnten wir ein wunderschön gelegenes Grundstück mit Blick auf den Kivu-See erwerben, direkt neben unseren 2018 eröffneten Multifunktionszentrum, in dem Großteile des Gemeinschaftslebens der Region stattfinden. Im August 2023, nach pandemiebedingten Verzögerungen, begann der Bau des Seniorenzentrums. Die Baupläne wurden von Matthias Schaffrath, einem engagierten Bauingenieur von Bauen als Mission e.V., entworfen, der das Projekt mit viel Herzblut unterstützt.

Die Schmitz-Stiftung hat uns durch öffentliche Fördergelder maßgeblich unterstützt, dennoch musste unser Verein 25 % der Gesamtkosten von 70.000 € selbst aufbringen. Dank zahlreicher Spenden konnten wir diesen Anteil stemmen und den Frauen ein warmes, einladendes Zuhause zu schaffen.

Eröffnung des Seniorenzentrums in Mukoma: Ein Fest der Freude und Hoffnung

Am 4. Dezember 2024 war es endlich soweit: Das Seniorenzentrum in Mukoma öffnete feierlich seine Türen. Dieser besondere Tag markierte einen Meilenstein für die 14 der insgesamt 16 Witwen, die nun in ihrem neuen Zuhause leben und ihren Lebensabend in Würde verbringen können.

Die Eröffnung wurde zu einem Festakt voller Freude und Dankbarkeit. Vertreter der ruandischen Regierung, darunter der Bürgermeister und der Sektorenleiter, sowie Repräsentanten von Militär und Polizei waren anwesend, um diesen bedeutenden Moment zu würdigen.

Ein Tag voller Gemeinschaft und Tradition

Der Tag war geprägt von bewegenden Reden, traditionellem Tanz und gemeinsamen Mahlzeiten, die die Verbundenheit und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die Seniorinnen symbolisierten. In einer besonders emotionalen Geste wurde dem Heim eine Kuh geschenkt – ein wertvolles und hochgeschätztes Geschenk in der ruandischen Kultur, das nicht nur eine symbolische Bedeutung hat, sondern auch zur nachhaltigen Versorgung des Zentrums beitragen wird.

Ein Zuhause voller Hoffnung: Werden Sie Teil unserer Mission!

Mit der Eröffnung des Seniorenzentrums in Mukoma hat sich ein lang gehegter Traum erfüllt. Dieser besondere Ort bietet den Witwen nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch Geborgenheit, Unterstützung und die Möglichkeit, ihren Lebensabend in Frieden und Gemeinschaft zu verbringen.

Die Seniorinnen erwartet im neuen Heim eine umfassende und qualifizierte Pflege: Unsere ausgebildeten MitarbeiterInnen kümmern sich liebevoll um das Wohlbefinden der Bewohnerinnen, während engagierte Mitglieder der Gemeinschaft zusätzliche Unterstützung leisten. Gemeinsame Mahlzeiten, bereichert durch frische Produkte aus der hauseigenen Landwirtschaft, fördern das Miteinander. Traumaseelsorge, Gebete und praktische Angebote wie Hauswirtschaftskurse bringen den Frauen Freude, Abwechslung und innere Ruhe.

Damit diese Fürsorge langfristig gewährleistet werden kann, brauchen wir Ihre Unterstützung!

Wie Sie helfen können

Ob als Einzelperson, Familie oder Gruppe – jeder Beitrag macht einen Unterschied:

  • 40 € monatlich: Patenschaft für einen Koch, Gärtner, Reinigungskraft oder Sicherheitspersonal
  • 150 € monatlich: Patenschaft für Verwaltungsangestellte
  • 220 € monatlich: Patenschaft für qualifiziertes Krankenpflegepersonal
  • 440 € monatlich: Patenschaft für die Heimleitung

Mit Ihrer Patenschaft schaffen Sie nicht nur sichere Arbeitsplätze für unsere MitarbeiterInnen, sondern werden auch Teil einer Gemeinschaft, die den bedürftigen Frauen ein würdevolles und sicheres Lebensende ermöglicht.

Melden Sie sich bei Interesse oder Fragen zur Patenschaft unter sponsorship@iriba-shalom-international.org.

Selbstverständlich freuen wir uns auch über Einzelspenden, die unser Projekt und unsere laufenden Kosten unterstützen. Eine einfache Möglichkeit, für das Seniorenzentrum zu spenden, finden Sie hier: https://www.betterplace.org/p77232. Oder Sie gehen auf unsere Spendenseite wo Sie unsere Kontodaten finden. Geben Sie einfach den Verwendungszweck „Seniorenzentrum“ an.

Mehr Informationen zu den Bauabschnitten finden Sie hier:

April 2024

Letzter Bauabschnitt: Fenster werden eingesetzt, Türen eingebaut, der Innenausbau finalisiert und alles gestrichen. Als nächster Schnitt folgt die Inneneinrichtung der Zimmer und der Gemeinschaftsräume, so wie Küche und Sanitäranlagen. Auch das Außengelände wird vorbereitet und bepflanzt, u.a. auch mit Nutzplatzen wie Avocado-, Zitronen- und Mangobäumen.

November 2023

Die Grundstrukturen des neuen Seniorenzentrums stehen. Es lassen sich bereits die Räume und der Grundriss gut erkennen. Nach einem kurzen Baustopp auf Grund von Lieferproblemen geht der Bau weiter. Die nächsten Schritte sind Dach, Fenster und Innenausbau.

August 2023 – Baubeginn:
Ein Bericht von Matthias Schaffrath (Bauen als Mission e.V.)

Vor fast vier Jahren haben wir die Grundideen für das Seniorenzentrum von Iriba Shalom in Mukoma entwickelt. Während der Coronazeit konnten wir weitere Grundstücke erwerben und die Planung fertig erstellen. Lange mussten wir auf die Genehmigung und alle Zusagen warten, aber nun war es so weit – der Grundstein wurde gelegt und fleißige Helfer bereiteten das Grundstück vor. Im Rahmen meines Besuches vor Ort konnte ich so die ersten Schritte für ein paar Monate persönlich begleiten und den täglichen Fortschritt verfolgen. Die Witwen freuten sich auf ein Wiedersehen, jede wollte mich treffen und begrüßen.

Alle fieberten dem Start des ersten Bauabschnittes entgegen. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland wird der Bau weiter durch unser lokales Bauteam betreut, welches regelmäßig Videos und Berichte schicken wird. Aktuell steht die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes an (alle Terrassen und Fundamente). Auch der Bau der Wände hat begonnen und einige sind bereits errichtet. Sobald die Strukturen des Gebäudes fertig sind, geht es an die Inneneinrichtung und Ausstattung des Seniorenheimes, hierfür benötigt der Verein noch Spenden in Höhe von 20.000 €, um den Seniorinnen eine altersgerechte Wohneinrichtung zu schaffen, in der sie sich wohlfühlen werden.

Eindrücke von der Ausmessung, über die ersten Arbeiten der Vorbereitung, der Anlieferung von Baumaterial und dem Bau der ersten Wände sehen Sie hier: