Seniorenzentrum in Mukoma

Eine soziale Gruppe der Überlebenden des Genozids an den Tutsi von 1994 in Ruanda, die unserem Verein besonders am Herzen liegt sind die Witwen. Besonders betroffen sind dabei die Witwen aus Mukoma, im Südwesten Ruandas, nahe der Grenze zum Kongo. Im Genozid wurden ihre Ehemänner und Söhne lebendig verbrannt. Die männlichen Säuglinge wurden vor den Augen der Mütter ermordet. Kein männlicher Tutsi aus dem Dorf überlebte die Massaker. Die überlebenden Witwen wurden geschlagen, vergewaltigt und viele dabei mit HIV/AIDs infiziert. Unsere Unterstützung lag bis jetzt vor allem in der Seelsorge und Traumatherapie, sowie Armutsbekämpfung durch finanzielle Hilfen durch Patenschaften und kleine Projekte.

Nun sind viele der Witwen alt und krank geworden, und ihnen fällt der Alltag alleine zu Hause ohne Familie immer schwerer. Sie können nicht mehr von Landwirtschaft leben, ihre Hütten nicht mehr reparieren und sind oft sogar bettlägerig. Eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung durch die jüngeren Mitglieder der Gemeinschaft ist nicht möglich. Das diese lange Fußmärsche von mehreren Kilometern täglich zurücklegen müssten, um zu den abgelegenen Orten zu gelangen, in denen die Seniorinnen leben. Unsere größte Sorge ist, dass die ältesten Seniorinnen ohne Zuwendung, Beistand und Pflege, in Einsamkeit und Bitterkeit sterben. Sie sollen möglichst in Würde altern und ihren Lebensabend friedlich und versorgt verbringen können.

Daher hat sich unser Verein gemeinsam mit der Leitung und den Sozialarbeiterinnen unseres Partnervereins Iriba Shalom Rwanda in Mukoma überlegt ein Seniorenzentrum für die Witwen zu schaffen. Nach der Verzögerung durch die Coronakrise, im August 2023 mit dem Bau eines Seniorenzentrums in der Nähe des 2019 fertiggestellten Multifunktionszentrums begonnen. Dank einer großzügigen Spende konnte ein Grundstück dort gekauft werden. Es liegt in den Hängen und hat einen wunderschönen Blick auf den Kivu See.

Die Pläne für das Seniorenzentrum wurden von Matthias Schaffrath erstellt, der im Mai 2021 das Grundstück besichtigte. Er ist Bauingenieur und unterstützt mit seinem Verein Bauen als Mission e.V., christliche Vereine mit ihren Bauprojekten.

Durch die Schmitz-Stiftung erhielten wir öffentliche Fördergelder um das Projekt zu realisieren, dennoch musste unser Verein 25 % der Gesamtsumme selber aufbringen. Dank zahlreicher Spender konnten wir den Eigenmittel erbringen. Nun stehen noch ca. 15.000€ für die Inneneinrichtung aus, die wir erneut aus eigenen Spenden aufbringen müssen. Dies ist aktuell unser Hauptspendenziel in diesem Projekt.

Eine einfache Möglichkeit, für das Seniorenzentrum zu spenden, finden Sie hier: https://www.betterplace.org/p77232. Oder Sie gehen auf unsere Spendenseite wo Sie unsere Kontodaten finden. Geben Sie einfach den Verwendungszweck „Seniorenzentrum“ an.

Blick auf das Grundstück am Hang
Blick auf den Lake Kivu
Blick auf den Lake Kivu

Stand August 2023 – Ein Bericht von Matthias Schaffrath (Bauen als Mission e.V.):

Vor fast vier Jahren haben wir die Grundideen für das Seniorenzentrum von Iriba Shalom in Mukoma entwickelt. Während der Coronazeit konnten wir weitere Grundstücke erwerben und die Planung fertig erstellen. Lange mussten wir auf die Genehmigung und alle Zusagen warten, aber nun war es so weit – der Grundstein wurde gelegt und fleißige Helfer bereiteten das Grundstück vor. Im Rahmen meines Besuches vor Ort konnte ich so die ersten Schritte für ein paar Monate persönlich begleiten und den täglichen Fortschritt verfolgen. Die Witwen freuten sich auf ein Wiedersehen, jede wollte mich treffen und begrüßen.

Alle fieberten dem Start des ersten Bauabschnittes entgegen. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland wird der Bau weiter durch unser lokales Bauteam betreut, welches regelmäßig Videos und Berichte schicken wird. Aktuell steht die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes an (alle Terrassen und Fundamente). Auch der Bau der Wände hat begonnen und einige sind bereits errichtet. Sobald die Strukturen des Gebäudes fertig sind, geht es an die Inneneinrichtung und Ausstattung des Seniorenheimes, hierfür benötigt der Verein noch Spenden in Höhe von 20.000 €, um den Seniorinnen eine altersgerechte Wohneinrichtung zu schaffen, in der sie sich wohlfühlen werden.

Eindrücke von der Ausmessung, über die ersten Arbeiten der Vorbereitung, der Anlieferung von Baumaterial und dem Bau der ersten Wände sehen Sie hier:

In den kommenden Wochen und Monaten folgt die Fertigstellung der Mauern und Dacharbeiten. Dann folgt der Innenausbau und später die Einrichtung. Für den Teil des Innenausbaus und der Inneneinrichtung benötigt unser Verein weitere Spenden. Bei Interesse an mehr Informationen und dem aktuellen Stand des Projektes, wenden Sie sich gerne an uns.